Entwicklung der Feuerwehralarmierung im Laufe der Zeit

...am Anfang war das Feuer... doch wie sag ichs der Feuerwehr?

In den Anfängen der Zivilisation erfolgte die Alarmierung der "Rettungskräfte" über die Kirchenglocken die so heftig geläutet wurden das das ganze Dorf zusammenlief und mit allen Mitteln versuchte der Flammen Herr zu werden.

Die ersten technischen Alarmierungseinrichtungen entstanden erst im 19. Jahrhundert im Zuge der technischen Revolution. So wurde meist auf dem Rathaus eine Sirene montiert die bei Gefahren aller Art die Bevölkerung warnen und zur Hilfeleistung aufforderte.

Die Häuser der Feuerwehrmänner die nicht allzuweit vom "Spritzenhaus" entfernt wohnten wurden mit einer Freiluftleitung von Dach zu Dach verkabelt und im Gebäude wurde eine Glocke installiert die über diese Leitung im Alarmfall angesteuert wurde. Teile einer solchen "Verkabelung" sind heute z.T. noch vorhanden und funktionsfähig wie zum Beispiel in Garmisch-Partenkirchen.

Erste Alarmgeräte über Funk

Die ersten Alarmgeräte die über Funk ausgelöst wurden, waren grosse Kisten, ähnlich den ersten "Volksempfängern" mit rustikalen Bedienelementen. Gut tragbar war er auch, siehe Griff auf der Oberseite, aber nicht wirklich zum mitnehmen geeignet, alleine wegen dem Stromkabel!

Beim Blick ins innere zeigt sich der Stand der Funktechnik in den 60er Jahren, unter den drei Metallzylindern verbergen sich richtige Röhren, allein die Quarze, einer links schräg vor den Röhren und einer ganz rechts bei dem roten Kreuzchen waren um ein vielfaches Grösser als bei heutigen Meldeempfängern.

Kofferempfänger

Mit dem Fortschritt in der "Miniaturisierung wurden diese Geräte nach und nach von den sogenannten "Kofferempfängern" abgelöst, sie hatten die Ausmasse eines Kofferradios der damaligen Zeit, aber immer noch nur als stationärer Alarmempfänger konzipiert. Zwar verfügten diese zum Teil über eingebaute Akkus aber diese dienten eher der Überbrückung von Stromausfällen als dem portablen Betrieb der Geräte.

E 1171 von Telefunken
E 1171 von Telefunken
MS 200 von Sonnenburg
MS 200 von Sonnenburg
Kontroll / Alarmempfänger

Kleiner wurden die Geräte mit den Kontroll/Alarmempfängern FME 80 von Hörmann und dem E311 von SEL und einem Modell von Wolfram (im Trageriemen ist die Antenne untergebreacht), die heute noch vereinzelt verwendet werden.

Kontroll/Alarmempfänger FME 80 von Hörmann und E311 von SEL
Kontroll/Alarmempfänger von Wolfram
Portable Meldeempfänger

Den Durchbruch als portabler Meldeempfänger schafften aber erst die Modelle RE 27 von Swissphone, der Telesignal B von AEG, der MS 100 von Sonnenburg und natürlich der Pageboy II von Motorola dessen Empfangsleistung wegen seiner großen Antenne bisher unerreicht ist.

RE 27 von Swissphone, hier mit BOSCH-Aufklebern
MS 100 von Sonnenburg
Pageboy II von Motorola
Weiter verkleinerte Melder
BMD von Motorola

Die Geräte wurden weiter verkleinert und konnten zum Teil schon zwei verschiedene Melderschleifen auswerten wie der BMD von Motorola und die Modelle RE 227 und RE 228 von Swissphone die u.A. auch von AEG und Bosch unter eigenem Namen vertrieben wurden ebenso wie das Modell RE 229, der Ur-Quattro, der erste Melder der 4 Schleifen auswerten konnte. Diese Melder sind noch in kleinen Stückzahlen im Einsatz aber der Zahn der Zeit hat auch diesen Meldern nach ca. 15-20 Jahren ziemlich zugesetzt so dass diese nach und nach ausgesondert werden müssen.

Die Nachfolger sind bereits etabliert, allen voran die Quattro-Serie von Swissphone die 1996 mit dem Quattro 96 auf den Markt kam und sich bis heute gegen die Konkurenz von Bosch mit dem FME 88 und mittlerweile auch Motorola mit demSkyfire II gut behaupten kann. Inzwischen wurde der Quattro 96 und sein grosser Bruder der Quattro 98 der bis zu 8 Schleifen auswerten konnte von der aktuellen Generation mit den Modellen Quattro M (4 Schleifen), Quattro XL (12 Schleifen) und dem Quattro XLS mit digitalem Sprachspreicher) abgelöst, weitere Infos zu diesen Geräten auf unserer Melderseite.

Die Zukunft hat bereits begonnen in Gestalt der digitalen Alarmierung wie sie zum Teil in Ballungsräumen und den neuen Bundesländern schon eingesetzt wird, hierbei erfolgt die Alarmierung nicht mittels 5-Tonfolgen (Düddellüd) auf dem normalen Sprechfunk sondern als digitales Signal zum Teil mit variablen Textinformationen über gesonderte Funknetze zu Meldeempfängern die nach dem POCSAC Prinzip arbeiten, ähnlich einem Cityrufempfänger.

Wie wird die weitere Zukunft der Alarmierung aussehen?
Die Betreiber der grossen Mobilfunknetze D1 und Vodafone arbeiten bereits an Systemen bei denen die Alarmierung über GSM Handys realisiert werdern kann. In den bisherigen Standards (Protokolle genannt) ist eine solche Funktion nicht vorgesehen, aber die Netzbetreiber sind natürlich an einem Stück von dem Kuchen interessiert und erproben erweiterte Protokolle die u.a. auch Gruppenbildung und sehr schnelle Gesprächsaufbauzeiten für besondere Personengruppen ermöglichen sollen. Das würde auch eine Vereinfachung für die Einsatzkräfte mit sich ziehen, die dann eben nur noch Ihr Handy dabei haben müssten...

to be continued...